Run for Hope / Tag 8 / Isola – Monaco

Datum: Fr, 20.09.2019
Route: Isola – Saint-Martin-du-Var – Aspremont – Saint-André-de-la-Roche – Mont Bastide – Monaco
Brigitte’s Strecke: 87km
Anja’s Strecke: 64km
Anni’s Strecke: 87km
Martin’s Strecke: 36km

Täglich grüsst das Murmeltier! Auch heute geht es wieder nach 6:00 Uhr los. Brigitte, Anja und Anni laufen los. Karin begleitet sie auf dem Velo. Silvia und ich sollen Pain au Chocolat beschaffen. Andrea und Chrige übernehmen das Wohnmobil.

Weniger als 90 Kilometer sind noch zu absolvieren. Brige könnte das bis am Abend schaffen, da bin ich mir sicher. Ich denke auch, niemand wäre böse, wenn wir heute fertig machen und morgen nach Hause fahren könnten. Aber offen ausgesprochen wurde es noch nicht. Offiziell wollen wir morgen Mittag in Monaco sein. – Festgelegt haben wir heute morgen nur das Rayon für den Mittagshalt. Dieser soll nach ungefähr 40 Kilometern in der Region, wo der Fluss Tinée in den Fluss Var mündet, stattfinden. Brigitte möchte möglichst wenig Pausen machen und einfach gleichmässig durchlaufen.

Auf der Hauptstrasse in die Morgendämmerung laufen

Silvia und ich haben keinen Stress mit dem Support. In Isola hat die Bäckerei noch nicht geöffnet als wir losfahren und so wollen wir später einkaufen gehen. Die Strecke heute morgen ist für die Läuferinnen kein Zuckerschlecken. Das Tal ist zwar schön und eindrücklich. Aber es ist eng und es gibt nur die Hauptstrasse zur Fortbewegung. Der Verkehr hält sich zwar in Grenzen, aber es ist trotzdem stressig, dauernd am Strassenrand laufen zu müssen. – Ich bedaure, dass wir zu wenig Zeit haben, um die ursprünglich geplante Route zu laufen. Diese hätte auf Wanderwegen über die Höhenzüge und Seitentäler geführt. Irgendwann werde ich nach Briançon fahren und auf dieser Route nach Monaco marschieren!

Die Sonne ist nun da, die Hauptstrasse bleibt

Ortschaften gibt es hier nicht so viele. Silvia und ich versuchen bei Kilometer 16 in Saint-Saveur-sur-Tinée die Pain au Chocolat zu beschaffen. Die Geschäfte sind aber auch hier noch nicht geöffnet. Silvia fragt sich wieder mal bei den Einheimischen durch. Wenn wir noch ein wenig warten, sollten wir zu unserem Treibstoff kommen. Das Womo trifft inzwischen auch ein und Chrige findet einen Parkplatz, wo eigentlich keiner ist. Kurz darauf passiert der Läuferinnen-Tross die Ortschaft. Wir versprechen bald Verpflegung und sie laufen ohne Pause weiter. Anja immer ein wenig vorneweg. Orientierungsmässig ist es heute einfach: Immer der Strasse nach.

Saint-Saveur-sur-Tinée.

Der kleine Dorfladen öffnet dann um 8:00 Uhr und wir können einkaufen. Andrea und Chrige fahren mit dem Womo weiter, um den Mittagshalt vorzubereiten. Silvia und ich verpflegen die Läuferinnen und halten uns bereit, sie bei Bedarf weiter zu unterstützen. Im Prinzip sind es hier einfache Kilometer. Asphaltstrasse und stetig leicht abwärts. Die dauernd gleiche und recht grosse Belastung ist aber heikel, da es zu Überlastungserscheinungen kommen kann. Brigitte hat in den letzten 7 Tagen etwas über 500 Kilometer zurückgelegt und der Körper ist ermüdet. Auf der Strasse zu laufen ist nicht ihr Ding und macht nicht wirklich Spass. Der Körper will eigentlich nicht mehr, aber der Geist gibt ihm keine Pause und treibt ihn an. Sie hat nur zwei Zahlen im Kopf: Wie weit es noch zur Mittagspause ist und wie viele Kilometer es nachher noch bis Monaco sind. – Ich beneide sie nicht, um ihre Aufgabe. Helfen kann ich momentan nicht. Navigation ist nicht gefragt. Für gepflegte Unterhaltung ist das Tempo zu hoch und der Strassenrand zu schmal. Mit Karin und Anni hat sie Personen in ihrer unmittelbaren Nähe, welche ihr vermutlich im Moment am besten tun. Für Silvia und mich bleibt nur, uns in der Nähe und bereit zu halten, falls es irgendeinen Bedarf gibt.

Vor Pont de Clans warten wir dann wieder mal auf einem Abstellplatz. Anja kommt als erste und sagt, dass sie in den Bus steigt. Es macht zu wenig Freude hier auf der Strasse und die Belastung ist zu gross. Für sie macht es keinen Sinn hier weiterzulaufen und sie will dann lieber den Schluss nach Monaco wieder mitmachen. Die Entscheidung kann ich zu 100% nachvollziehen.

Eher Motorrad- denn Jogging-Revier

Chrige und Andrea hatten anscheinend recht Mühe, im engen Tal einen guten Platz für den Mittagshalt zu finden. Sie haben nun aber in Tournefort den Camper geparkt und geben uns die Position durch. Wir fahren direkt dorthin, da wir davon ausgehen, dass die Läuferinnen keine Unterstützung mehr brauchen. Erst im zweiten Anlauf finden wir den Treffpunkt. Ist hier tatsächlich alles etwas eng. Kaum sind wir angekommen, erreicht uns ein Anruf von Karin. Brige braucht ihr Tape und Anni wünscht ihre Lieblingssalbe. Chrige wechselt von der Koch-Rolle in die Medizin-Rolle und ich bin ihr Fahrer.

Wir fahren 5 Kilometer zurück nach La Condamine, wo uns die Läuferinnen entgegenkommen. Es sind keine grossen Beschwerden. Aber hier verhärtet sich ein Muskel und dort zwickt etwas. Es ist 9:30 Uhr und Brigitte und Anni haben heute bereits wieder 33 Kilometer absolviert. Also etwa die Strecke, bei der in einem Strassenmarathon das Leiden beginnt. Im Gegensatz dazu, ist heute aber nicht schon nach 42 Kilometer Schluss.

Cola, Pain au Chocolat, Massage, Tape und Salbe. Nach 25 Minuten ist der Service-Stopp vorbei und es kann weitergehen. Die Zahlen sind: 5 Kilometer bis zum Mittagessen, danach noch 49 Kilometer bis Monaco.

Chrige und ich bekommen noch den Auftrag, vor dem Mittagessen Brot zu kaufen. Ein erster Versuch in Roussillon misslingt. Wir fahren auf der Talstrasse zurück Richtung Isola und landen in Clans den Haupttreffer. Eine super Boulangerie/Patisserie. Böse Zungen behaupten, wenn Kaffee-und-Kuchen-Andrea hier reingefunden hätte, wäre sie nicht mehr mit nach Monaco gekommen. Chrige wechselt wieder in die Rolle „Mama Chrige“ und schaut, dass es für jede im Team etwas feines zum Dessert geben wird.

Medical Timeout in La Condamine

Wir kommen grad rechtzeitig zurück zum Mittagessen. 10:30 Uhr, 38 Kilometer geschafft, 49 Kilometer bis Monaco. Beim Essen geht es um das weitere Vorgehen. Karin meint, wir schauen mal wie weit wir heute noch kommen. Doch Brigitte stellt klar: „Ich mach das heute fertig! Ich will morgen nach Hause und auf keinen Fall nochmals die Laufschuhe anziehen müssen.“ – Die Ansage ist klar. Das Ziel ist realistisch. Niemand will die Sache künstlich verlängern. Bringen wir es hinter uns!

Der Plan für den Abschluss wird geschmiedet: Die restlichen flachen 13 Kilometer auf der Hauptstrasse bis Saint-Martin-du-Var werden nochmals Anni (zu Fuss) und Karin (auf dem Bike) begleiten. In Saint-Martin-du-Var werden wir wechseln. Karin fährt mit Chrige nach Monaco um eine geeignete Stelle für den Zieleinlauf zu finden. (Die geplante Route endet einfach an einem zufälligen Punkt am Hafen von Monaco). Silvia und Andrea machen Support mit dem Bus. Brigitte, Anja, Anni und ich laufen die verbleibenden ca. 36 Kilometer über die letzten beiden Hügel nach Monaco.

Um 11:30 geht die Schlussphase los. Der Lauf-Trupp macht sich auf den Weg. Silvia, Anja und ich fahren mit dem Bus los. Wir wollen in Saint-Martin noch etwas Cola und Wasser kaufen, welches am ausgehen ist. – Die Strasse wird immer mühsamer. Zwar breiter, aber dafür hat es auch mehr Verkehr und es wird schneller gefahren. Auf den letzten Kilometern befindet sich die Route auf einer doppelspurigen Strasse mit Tempolimit 110. Ich hinterfrage die Komoot-App etwas, welche ja diese Route als Mountainbike-Strecke ausgegeben hatte.

Brigitte und Anni „Die weisse Kenianerin“ beim Schnellstrassen-Jogging

Wir kaufen kurz ein und stellen uns dann auf einen Parkplatz am Eingang von Saint-Martin. Das Womo wird auch hierher gelotst und wir nutzen die Zeit, um den Zieleinlauf vorzubereiten: Aus Klebeband fabrizieren wir ein Zielband. Anja und ich bereiten unsere Ausrüstung für die allerletzte Etappe vor. Wir sollten es vor der Dunkelheit schaffen, packen aber trotzdem die Stirnlampen ein. Man weiss ja nie! – Ich studiere nochmals die Route. Etwa 36 Kilometer und gut 1000 Höhenmeter verteilt auf zwei Hügel liegen zwischen uns und Monaco. Wir werden viel in überbautem Gelände unterwegs sein und die Navigation ist etwas tricky. Ich werde ständig das Handy mit der Karte in der Hand halten.

Um 13:00 Uhr treffen Brigitte, Anni und Karin ein. Alle sind froh, dass diese „Scheiss“-Strasse hinter uns liegt. Karin stellt fest, dass sie gerade 51 Kilometer auf dem Velo gesessen ist und das die längste Radtour des Jahres war! – Die Ausrüstung wird nochmals überprüft. Ich nehme möglichst viel Material bei mir rein, damit Brigitte und Anni nicht zu schwer tragen müssen. Nach 25 Minuten Pause machen wir uns dann auf den Weg.

Aufmunitionieren, bevor es über die letzten beiden Hügel nach Monaco geht

Die ersten 3.5 Kilometer geht es flach auf Quartierstrassen durch Saint-Martin-du-Var. Ich staune wie gut Brigitte noch unterwegs ist. Ich hätte absolut keine Chance gehabt mitzuhalten, wenn ich die ganze Strecke mitgelaufen wäre. Es ist ein heisser Nachmittag und wir sind um jeden Meter froh, welchen wir im Schatten laufen können.

Im Aufstieg nach Aspremont

Meine Gefühle sind ziemlich schwankend: Ich geniesse die Bewegung in der mir unbekannten Landschaft. Ich freue mich, dass wir das Projekt erfolgreich abschliessen können. Andererseits schwingt auch etwas Wehmut mit, dass die tollen Tage nun vorbei sind und es wieder zurück in den Alltag geht. Ich freue mich nach Hause zu fahren und die Jungs in die Arme schliessen zu können. Ich bin gespannt, wann wir das Meer zum ersten Mal sehen werden und wie sich das anfühlen wird. Ich leide mit Brige, welche in ihrem Fokus-Modus ist und einfach die Kilometer runterspulen wird. Sie meldet Anni jeden absolvierten Kilometer und Anni lässt dann jeweils einen lauten Jauchzer raus. Es wird nie langweilig mit den Burgistein-„Sisters“.

Vor Aspremont dann der „grosse“ Moment, als wir in der Ferne das Mittelmeer glitzern sehen. Die grosse Euphorie bleibt aber bei mir aus. Zu weit noch die Strecke und wir wollen nicht nur das Meer, sondern vor allem auch Monaco sehen.

Vor Aspremont sehen wir das erste Mal ein kleines Stück vom Mittelmeer in der Ferne

Um 15:00 Uhr haben wir dann den Aspremont und somit den ersten Hügel erreicht. Silvia und Andrea warten hier auf uns. Vor allem Flüssigkeit ist an diesem heissen Spätsommer-Nachmittag in Südfrankreich gefragt. Ich gebe den Betreuerinnen nochmals einen Treffpunkt am Fuss des zweiten Hügels an, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.

Es folgt der Downhill nach Saint-André-de-la-Roche. Es geht flott abwärts, wir haben Schatten, die Reststrecke beträgt nur noch einen Halbmarathon, es ist Freitag Abend und bald Wochenende: Kurz die Stimmung steigt und wir geniessen einfach diese letzten Kilometer zusammen. Es wird geflachst und gelacht.

Das Lachen ist uns nie vergangen!

Von Restkilometer 19 bis 12 wird es dann nochmal mühsamer. Zuerst ein Stück entlang der Strasse, wie am Vormittag. Dann mitten „durch den Kuchen“ von Saint-André-de-la-Roche und La Trinité. Viel Verkehr, viel Lärm, viel Stress, viel Asphalt und Beton. Das einzig idyllische sind die Leute in den Strassencafés, welche entspannt im Feierabendbier sitzen. Meine Mitarbeiter sitzen genau jetzt im Storchen Schlossrued ebenfalls beim Feierabendbier. Nächste Woche bin ich auch wieder dabei. Aber jetzt heisst es zuerst, diese Baustelle fertig zu machen.

Ich habe Kontakt mit Chrige, welche in Monaco ziemlich verzweifelt einen guten Endpunkt und vor allem zuerst einen Parkplatz fürs Wohnmobil sucht. Auch den Supportern wird es noch nicht langweilig! – Höhepunkt für uns mitten im Feierabendverkehr: Wir sehen den ersten Wegweiser nach Monaco. So falsch können wir also nicht sein.

Im Feierabendverkehr durch Saint-André-de-la-Roche

Annis Kilometer-Jauchzer gehen im Lärm etwas unter. Die Kilometer haben wir aber trotzdem im Sack. Um 17:00 Uhr sind wir am Treffpunkt mit Andrea und Silvia und lassen uns zum letzten mal auf dieser Reise in die Campingstühle fallen. Etwas Schatten, ein wenig Nahrung und viel Flüssigkeit. Brigitte will die Zahlen wissen: 1 Hügel, 500 Höhenmeter, 12 Kilometer. – Packen wir es an und bringen es zu Ende! – Wir verabschieden uns von den Betreuerinnen und gehen davon aus, sie erst in Monaco wieder zu sehen.

Letzte Rast der Reise. Noch ein Hügel wartet!

Ich versuche sehr aufmerksam zu navigieren um ja keinen Fehler zu machen und Umwege laufen zu müssen. Das könnte für Unmut sorgen. Es ist eigentlich erstaunlich, dass wir uns diese Tage aus meiner Sicht nie richtig verlaufen haben. Einen Umweg müssen wir dann aber trotzdem noch in Kauf nehmen. Die geplante Route führt durch ein Privatressort. Uns hätte das nicht gestört, aber das Timing will es, dass wir direkt am Eingang auf Bewohner treffen, welche uns wegweisen. Auf dem kleinen Umweg kommt uns dann zu unserer Überraschung unser Bus mit Silvia und Andrea entgegen. Das Navi hat sie auf einen Weg geführt, welcher nur mit 4-Rad-Antrieb passierbar ist. Ein Einheimischer fährt nun voraus, um sie wieder auf den richtigen Weg zurück zu führen. Den Forstweg, welchen der Bus nicht geschafft hat, schaffen wir zu Fuss ohne Probleme. Oben kommen wir wieder auf eine Asphaltstrasse und dort begegnen wir den den beiden nochmals, welche nun wieder auf der richtigen Route sind.

Uns fehlen noch gut 50 Höhenmeter zum Mont Bastide als ich erkenne, dass wir diesen leicht umlaufen und uns diese Höhenmeter sparen könnten. Den Moment, auf dem letzten Hügel vor Monaco zu stehen und aufs Meer runter zu schauen, hatte ich mir so viele Male vorgestellt. Entsprechend will ich mir (und den Frauen) diesen Augenblick auch nicht nehmen lassen und lasse die „Abkürzung“ liegen. Neun Kilometer vor dem Ziel nochmals feinster Singletrail. Mein Herz jubelt. Brigittes Füsse weniger.

Die letzten Meter zum Mont Bastide (570m)

Und dann sind wir plötzlich oben! – Um 18:10 haben wir den höchsten Punkt erreicht und das Mittelmeer breitet sich vor uns aus. Anspannung fällt ab und Freude kommt auf. Umarmungen, Glückwünsche, Selfies und normale Fotos. Ich glaube es ist ein spezieller und unvergesslicher Moment für alle. In meinem Inneren kämpfen immer noch die Wehmut, dass es nun bald vorbei ist, mit der Freude, die Jungs endlich wiederzusehen. Auf jeden Fall sind es intensive Gefühle, wie man sie im Alltag so nicht erlebt. Und das macht ja unter anderem den Reiz des Ganzen aus.

Mont Bastide (570m)

 

We did it!

 

Wenn du das Gefühl hast, die Welt gehört dir!

Speziell ist, dass wir vom Mont Bastide Monaco immer noch nicht sehen können. Es liegt hinter einem Hügel versteckt. Die Frauen wollen mir das zwar nicht richtig glauben, aber es ist einfach so. Einen Treffpunkt mit den Betreuerinnen habe ich auch noch nicht erhalten. Es bleibt also trotz nur noch ungefähr 8 Kilometer Reststrecke spannend.

Monaco liegt hinter dem Hügel im Hintergrund

Spannend ist dann auch der Abstieg vom Mont Bastide. Der Singletrail wird immer technischer und am Schluss ist es eine richtige Kraxelei. Mir gefällt es super und die Frauen nehmen es locker, da das Ende ja absehbar ist.

Kraxeln mit Aussicht!

Dann kommen wir runter nach Èze und sind somit endgültig an der Côte d’Azur angekommen. An diesem Freitag Abend bilden wir hier einen krassen Gegensatz zu allen „Schönen und Reichen“, welche in ihren Luxuswagen ins Nobel-Restaurant zum Nachtessen fahren. Ich möchte nicht mit ihnen tauschen. Die Woche war einfach zu gut.

Inzwischen habe ich von den Betreuerinnen den Treffpunkt für den Zieleinlauf erhalten. Wir sollen runter ans Cap d’Ail. Dort wird uns Chrige erwarten und dann zum Zielband führen. – Vorher wartet ein letzter 250 Höhenmeter Downhill auf uns. Der Weg führt am Rande eines abgezäunten Wohngebiets steil runter zur Küstenstrasse. Die Stimmung ist ausgelassen und wir albern rum, bis Brige und Anja mit einem Lachanfall stehen bleiben und sich am Zaun festhalten müssen.

Seit Saint-Martin sind wir bereits wieder 6 Stunden unterwegs. Noch 4 Kilometer liegen vor uns. Die letzte halbe Stunde dieses Projekts bricht an. Wir kommen nach Cap d’Ail. Die letzte Ortschaft vor Monaco.

Monaco wir kommen!

Wochenend-Stimmung in Cap d’Ail, Projektende-Stimmung bei uns. Bei der Kirche verlassen wir die geplante Route und ich muss nochmals etwas ad-hoc navigieren um zum Treffpunkt beim eigentlichen Cap zu finden. Das Cap und Chrige finden wir dann zum Glück ohne grössere Probleme. Es ist 19:45 Uhr, als wir den letzten Kilometer direkt entlang der Küste unter die Füsse nehmen.

Freude herrscht!

Die Betreuerinnen haben sich auf dieser Strecke verteilt und wir sammeln zuerst Karin, dann Silvia und am Schluss Andrea ein. Gemeinsam kommen wir dann fast genau zum Sonnenuntergang beim Zielband am Strand an. Es ist vollbracht und der ganze Druck ist endgültig weg!

Wir schiessen Erinnerungsfotos im schwindenden Licht, liegen uns in den Armen und geniessen ein kleines aber feines Champagner-Buffet am Strand. Brigitte hat es wieder einmal geschafft und ist jeden der schlussendlich 570 Kilometer gelaufen. Sensationelle Leistung, sensationelles Projekt, sensationelles Team.

Vor 8 Tagen standen wir auf dem Gletscher an der Wasserscheide zur Nordsee. Nun stehen wir im Salzwasser des Mittelmeers!

Monaco SunsetNach der kleinen Feier fahren wir mit dem Bus hoch nach Èze, wo Silvia einen Übernachtungsplatz auf einem gesperrten Parkplatz eingehandelt hat. Am Morgen geht es früh wieder raus. Wir fahren nach Nizza zum Flughafen, wo wir die grosse Auslegeordnung machen. Mit mehr oder weniger Erfolg teilen wir die restlichen Vorräte auf und versuchen vor allem alle Ladekabel, Powerbanks und sonstigen Ausrüstungsgegenstände wieder den rechtmässigen Eigentümern zuzuführen.

Wem gehört was?

Danach gemeinsamer Abschiedskaffee im Flughafen. Ich glaube ich bin nicht der einzige, welcher Freude und Wehmut gleichzeitig spürt. Wir verabschieden uns dann von Anja, welche direkt nach Deutschland zurückfliegen wird.

Farewell-Coffee

Zurück bei den Fahrzeugen verabschieden Silvia und ich uns dann von den Oberländer Frauen. Sie fahren über Aosta und Grosser St. Bernhard nach Hause. Silvia und ich über Mailand und Gotthard.

Ein unvergessliches Abenteuer ist zu Ende! Ich bin dankbar, dass ich dabei sein durfte!

Andrea Huser, Chrige Wyss, Anni Anhorn, Anja Karau, Brigitte Diaxelhoffer, Karin Hubl, Silvia + Martin Hochuli

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