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Etappe 5: Zürich Flughafen – Zürich Zoo

Datum: Samstag, 10. Februar 2018
Strecke: ca. 11.5 km
Marschzeit: ca. 2:40h
Teilnehmer: Martin / Remo

Vorgeschichte

Nachdem ich im letzten Jahr die ersten vier Etappen meines Projekts „Schweiz Nord-Süd“ marschiert habe, soll es in diesem Jahr weiter gehen. Immer in Begleitung von einem oder mehreren Familienmitgliedern, bin ich von Bargen bis zum Flughafen Zürich gekommen. die Etappen waren landschaftlich reizvoll und haben mir sehr gefallen. Auf die fünfte Etappe hatte ich aber keine richtige Lust, da mit dieser der Ballungsraum Zürich durchquert wird. Ich stellte mir eine Strecke auf Trottoirs entlang Hauptstrassen vor. Als nichts, auf was man sich wirklich freut!

Nach sportlich inaktiven Monaten, wollte ich nun nach den Skiferien meine Tour fortsetzen. Remo erklärte sich bereit, mich zu begleiten. Nach einem Kundentermin in Aarburg am Samstag Morgen, fuhren wir zum Bahnhof Olten und von dort mit dem Zug nach Zürich-Flughafen. Dort wurde die GPS-Uhr gestartet und das Abenteuer konnte weitergehen.

Zürich Flughafen – Zürich Zoo

Auf den ersten zwei Kilometern marschieren wir entlang des Flughafengeländes. Das ist spannend und es gibt einiges zu entdecken. So alle zwei Minuten startet ein Jet über unsere Köpfe weg. Für ein eindrückliches Ereignis. Der Weg führt uns dann zwischen einer Schiess- und einer Kläranlage durch an die Glatt. Meine Befürchtungen von Trottoirs und Hauptstrassen bewahrheiten sich zum Glück nicht und wir spazieren stattdessen für die nächsten 5 Kilometer fast ausschliesslich entlang der ruhig dahinfliessenden Glatt.

Grösste Baustelle der Schweiz „THE CIRCLE“

In der Startschneise

Die Glatt, 200 Meter neben dem Flughafen

So durchqueren wir Glattbrugg und Opfikon, ohne wirklich das Gefühl zu haben, mitten in der Agglomeration Zürich zu sein. Da es nur ein paar Grad über Null ist, treffen wir nur auf ein paar Jogger und Hundebesitzer welche heute unterwegs sind. Wir kommen gut vorwärts und machen mal ein kleines Experiment, in dem wir parallel unsere Schritte zählen. Nach mehreren Versuchen kommen wir zum Schluss, dass Remo wohl rund 50% mehr Schritte als ich machen muss, um die selbe Strecke zu bewältigen.

Der Weg an sich ist ziemlich idyllisch. Als wir an der Badi Opfikon vorbeimarschieren überfliegt wieder ein Riesenjet sehr tief und laut. Ich könnte mir nicht vorstellen, hier zu wohnen wenn das den ganzen Tag so geht. Spannend finde ich den Gegensatz der Natur entlang des Bachs, welche dann auf einmal wieder durch eine mehrspurige Strassen- oder Autobahnbrücke gestört wird.

Ein spezielles Thema sind die oBikes, welche wir unterwegs antreffen. Diese Velos wurden in grossen Stückzahlen in der Region Zürich verteilt und können über eine App gemietet werden. An sich eine gute Idee. Allerdings überzeugen die Velos qualitativ nicht wirklich und es finden auch nicht alle Leute toll, dass nun überall solche Dinger im öffentlichen Raum rumstehen. Ich hatte davon in den News gelesen. Heute sehe ich dann meine ersten vier oBikes in der „freien Natur“. Die ersten beiden liegen allerdings in der Glatt und die anderen beiden sind irgendwo in der Landschaft abgestellt. Ob sich dieses Fahrrad-Sharing durchsetzen wird, ist fraglich. – Wieso man aber ein Velo in den Bach wirft, ist noch viel fraglicher???

Nach zwei Stück im Bach, endlich ein trockenes oBike.

Auf den weiteren Kilometern bis Schwamendingen können wir dann diverse Errungenschaften unserer modernen Zivilisation bestaunen. Sportanlagen, zwei Autobahndreiecke, eine weitere Kläranlage, ein Kehrichtheizkraftwerk, ein Holzheizkraftwerk, eine Elektro-Umschaltstation und ein riesiges Schrebergartengebiet. Für mich ist beeindruckend, wie verschachtelt das alles ist. Und es ist vor allem auch spannend, was es in dieser Gegend alles zu entdecken gibt, wenn man nicht einfach auf der Autobahn mit 100km/h durchheizt.

Schöne Holzbrücke

Mit Remo wird es nie langweilig. Er erzählt immer etwas oder stellt irgendwelche Fragen. Ab und zu genehmigen wir uns etwas trink- oder essbares, damit die Energieversorgung sichergestellt bleibt.

Nach 7 Kilometern Strecke müssen wir dann das Glatt-Ufer verlassen. Auf den nächsten rund 1.5 Kilometern geht es nun durch Schwamendigen. So hatte ich ich mir die Strecke vorgestellt. Strassen, Trottoirs, Kreuzungen, Ampeln! Es ist Samstag Nachmittag und die Leute tragen ihre Einkaufstüten aus dem Denner nach Hause. – Wir haben aber unser Ziel, den bewaldeten Zürichberg bereits vor Augen.

Ausgangs Schwamendingen steigt der Weg nun an und bald sind wir am Waldrand. Wir sind seit gut zwei Stunden unterwegs und Remo möchte nun öfter mal eine Pause. Erfreulicherweise zieht sich bis hoch zum Zoo ein Familienwanderweg. Bei den Wegweiser-Standorten hat es jeweils eine Tafel mit einer Frage zur Tierwelt. Remo liest und beantwortet die Fragen mit Eifer.

Den letzten Kilometer marschieren wir dann auf verschneiten Wegen. Wir durchqueren den Zoo und kommen nach rund 2:40h an der Tramhaltestelle an. Von dort geht es zurück nach Olten. Die Etappe hat sich als viel schöner herausgestellt, als ich erwartet habe. Der Wiederbeginn im neuen Jahr ist somit gelungen.

Höhenprofil Flughafen – Zoo

Ausblick

Als nächstes geht es weiter entlang der Goldküste bzw. über den Pfannenstiel bis nach Rapperswil. Mit Begleitung wären das so zwei Tagesetappen, alleine könnte ich es in einem Tag machen. Der Zeitpunkt, wann ich es angehen will ist noch nicht klar.

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