Schweiz Nord-Süd / Etappe 3 / Bülach – Zürich Flughafen

Etappe 3: Bülach – Zürich Flughafen

Datum: Samstag, 17. Juni 2017
Strecke: ca. 14.6 km
Marschzeit: ca. 3:30h
Teilnehmer: Martin / David/ Remo

Vorgeschichte

Silvia campte in der schwedischen Pampa und wir hatten Männer-Wochenende. Mir schwebte eine weitere Etappe von Aarau-Genf, inkl. Zeltübernachtung vor. Remo war Feuer und Flamme dafür, David hingegen kriegte die grosse Krise. – Bewegung musste auf jeden Fall sein, wir könnten das aber auf einen Tag beschränken. Ich überlegte mir, wie ich David die Wanderung schmackhaft machen konnte. Der Lösungsansatz lag darin, eine Wanderung entlang der Flughafenpiste in Kloten zu machen. Dann würden wir hoffentlich ein paar grosse Flugzeuge beobachten können und am Ende würde ein McDonald warten. Ein Argument, welches immer zieht. – Ich würde zwar eine Etappe überspringen. Die Strecke von Rheinau nach Bülach kann ich aber jederzeit später nachholen.

Am Samstag morgen also Rucksack packen und nach 11:00 Uhr auf den Zug Richtung Bülach. Wir lesen im Zug und über Aarau und Zürich HB erreichen wir Bülach nach 13:00 Uhr.

Etappe 3: Bülach – Zürich Flughafen

Die Route

David entdeckt am Bahnhof gleich ein Postauto zum Flughafen und schlägt vor, die Reise doch damit zu absolvieren. Nichts da! Heute wird marschiert! Mit der ausgedruckten Route im Massstab 1:25’000 und der Wanderweg-Ausschilderung ist die Orientierung kein Problem, obwohl ich mich hier nicht auskenne.

Bülach

Die ersten 1000 Meter gibt es noch etwas gemotzte und „Pause“- und „Gummibärchen“-Rufe. Ich setze durch, dass wir nun einfach mal zwei Kilometer marschieren, ohne zu diskutieren. Die Jungs finden den Rhythmus und es wird ruhiger. Im Westen sehen wir bereits die anfliegenden Flugzeuge. Sie landen heute auf Piste 14, das passt für uns, denn da werden wir entlang marschieren. Wir queren zum ersten von drei Malen die A51 und marschieren dann entlang der Glatt in Richtung Süden.

An der Glatt

Die Jungs müssen heute kein Gepäck tragen, da wir nicht viel benötigen und ich alles im Rucksack habe. Das Wetter ist sensationell, an der prallen Sonne ist es aber ziemlich heiss zum wandern. Ich freue mich auf das Waldstück, welches wir bald durchqueren. Vorher marschieren wir an der Kaserne Bülach vorbei und ich gebe ein paar meiner Militärgeschichten zum besten. Die funktionieren immer und wir kommen gut und ohne Diskussionen vorwärts. Nach drei Kilometern kommen wir dann in den Wald und hier öffnen wir die Tüte mit den „Sauren Fischen“. Diese dienen sozusagen als Wander-Kerosin und es läuft gleich nochmals runder.

Im Wald ist es dann tatsächlich sehr angenehm zum wandern. Ich habe das Gefühl, wir kommen gut vorwärts und die Kilometer laufen schnell durch. Nach dem Waldstück geht es dann wieder zurück über die A51. Über das offene Feld nach Seeb ist es dann wieder heiss und die Jungs verlangen nach einer Pause. Ich bin der Meinung, eine Pause macht nur an im Schatten Sinn. Sobald David einen grossen Stein unter einem Baum entdeckt, klettert er auch gleich drauf und macht Pause.

Pause

Leider bringt die Pause nicht den gewünschten Effekt und wir kommen nicht richtig vorwärts. Irgendwie ist es grad zu langweilig. Ich werde auch ungeduldig und will nun endlich rüber zum Flughafen. Remo verlangt dann nach einem WC. Wir nähern uns wieder der A51 und dort wird gerade gebaut. Heute ruhen die Arbeiten und deshalb scheue ich mich nicht, die Baustelle zu betreten, damit Remo das ToiToi benutzen kann. Problem gelöst. Dann zum letzten Mal über die A51 drüber und jetzt kommen wir aufs Flughafen-Gelände. Die Flieger sehen wir nun schon viel näher.

Planespotting

Eigentlich sind wir gar nicht auf dem Flughafen-Gelände, sondern nur daneben. Wir befinden uns auf dem Waffenplatzgelände Kloten-Bülach. Das Gebiet in dem wir uns bewegen steht zudem unter Naturschutz und wir sehen viele Vögel, Fische und Libellen. Der Gegensatz zwischen dem Naturschutzgebiet auf der einen Seite und den landenden Flugzeugen auf der anderen Seite des Zauns ist speziell. Für die Jungs ist es nun wieder interessanter und wir kommen besser vorwärts. Remo verlangt nach den Chips, welche wir im Rucksack haben. Ich will dort Pause machen, wo wir am nächsten an die Piste rankommen. Das ist zugleich der Ort, wo die landenden Flugzeuge in etwas aufsetzen.

Planespotting

Als wir die Stelle erreicht haben, setzten wir uns auf einen liegenden Baumstamm und es gibt Chips und Süssgetränke. David stoppt die Zeit zwischen den landenden Flugzeugen. Es sind genau 90 Sekunden. Es ist eindrücklich, die aufgereihte Kette der anfliegenden Maschinen zu beobachten. Ich schaue dann auf dem Iphone Flightradar24 und kann die jeweils nächste Maschine mit Fluggesellschaft und Typ ankündigen.

Planespotting

Dann geht es weiter. Immer entlang der Piste. Wir haben nun schon 10 km und somit 2/3 der Strecke geschafft. Wir einigen uns darauf, dass es am Flughafen ein Glace gibt. Die Strecke ist topfeben und praktisch schnurgerade. Wie halt ein Flughafen so ist. Ich finde es spannend, das Treiben auf dem Flughafen zu beobachten. Auf der anderen Seite des Weges hat es teilweise militärische Sachen, wie zum Beispiel eine Übungsanlage für Richtstrahlpioniere, das Radio Village. (Dies erschliesst sich mir aber erst nach einer Internet-Recherche zu Hause). Wir passieren das Midfield-Dock und dann das Ende der Piste 14. Nun können wir die Flugzeuge beobachten, welche auf Piste 28 starten.

Der Swiss-Jet wartet auf die Startfreigabe auf Piste 28.

Zwölf Kilometer geschafft, noch drei Kilometer bis zur Glace. Für diese drei Kilometer brauchen wir dann aber ziemlich lange. Zuerst kommen wir am Rega-Center vorbei. Ein Highlight für unseren REGA-Fan Remo. Wir machen ein Erinnerungsfoto und gönnen uns einen Blick auf einen Challenger-Jet im Hangar.

REGA-Center

Als nächstes kommen wir an einer Kampfbahn vorbei. David findet das eine spannende Sache und will es gleich ausprobieren. Ich habe keinen Bedarf, irgendwie habe ich mein Kampfbahn-Kontigent schon aufgebraucht. Ich hindere ihn aber nicht, wenn er es versuchen will.

Kampfbahn

Kampfbahn

Dann geht es über das Cargo-Gelände zum eigentlichen Flughafen-Gebäude. Nach 14.6 Kilometern und 3:30h in Bewegung, haben wir diese Etappe abgeschlossen. Beim ersten Kiosk kaufen gibts Glace und anschliessen fahren wir mit dem Zug zurück nach Hause. Für mich war es eine interessante Wanderung und ich freue mich bereits auf die Fortsetzung des Projekts.

Ein Kommentar zu Schweiz Nord-Süd / Etappe 3 / Bülach – Zürich Flughafen

  1. Marion Jäger 18. Juni 2017 um 12:34 #

    Der Bericht, wie alle Andern sind einfach schön, danke liebe grüsse Marion & Walte