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Etappe 6: Zürich Zoo – Pfannenstiel

Datum: Samstag, 05. Mai 2018
Strecke: ca. 17 km
Marschzeit: ca. 4:00h
Teilnehmer: Martin / Silvia / Remo

Vorgeschichte

Während der sehr hektischen Arbeitswoche, kam immer mehr Drang nach etwas Bewegung und Erholung am Wochenende auf. Unser „Wander-Muffel“ David war am Samstag mit einer Schach-Meisterschaft beschäftigt. Somit ist die Bahn frei für Silvia, Remo und mich, um gemeinsam eine weitere Etappe des Nord-Süd-Projekts zu absolvieren.

Bei der Planung entscheide ich mich für die nächsten 17 Kilometer vom Zürich Zoo bis zum Pfannenstiel oberhalb Meilen. Wir sollten das auch mit Remo in 4 bis 4.5 Stunden schaffen können. Da der Bus beim Pfannenstiel nur jede Stunde fährt, macht es mehr Sinn von dort zu starten und nordwärts bis zum Zoo zu wandern. Von dort kommt man einfacher wieder heim.

Wir fahren zusammen mit David mit dem Zug nach Aarau und weiter mit dem ganzen Schachteam nach Zürich. Dort trennen sich unsere Wege und nach 10:00 Uhr steigen wir beim „Vorderen Pfannenstiel“ aus dem Bus.

Heutiger Ausgangspunkt

Pfannenstiel – Zürich Zoo

Zum Pfannenstiel habe ich insofern eine Beziehung, dass es dort anlässlich meines ersten richtigen Laufs „The Wayve 2012„, einen Sonderpreis zu gewinnen gab. Irgendwie musste man während dem Rennen auch noch den Aussichtsturm besteigen und konnte dann ein paar On-Laufschuhe gewinnen. Da ich dieses Rennen allerdings im Team mit Markus Hauri lief und der Pfannenstiel auf seiner Etappe lag, kenne ich diesen nur vom „hörensagen“. Heute soll sich das ändern und ich habe entsprechend Drang, rasch zu diesem Aussichtsturm zu kommen. Remo hat am Anfang aber etwas Mühe den Rhythmus zu finden und ich werde etwas nervös, da wir gefühlt nicht vom Fleck kommen.

Das Wanderwetter ist ideal. Schön, trocken, warm, aber mit Bise nicht zu heiss. Wir wundern uns bald ab der Signalisation auf unserer Strecke. Nach kurzer Internet-Recherche stellen wir fest, dass heute die Sola-Staffette stattfindet und wir häufig auf deren Strecke laufen. Allerdings sind wir zeitlich anders unterwegs und kommen mit dem Wettkampf nie direkt in Berührung.

Spielplatz beim Restaurant „Hochwacht“

Wir brauchen schlussendlich inklusive Spielplatzhalt über 20 Minuten für den ersten Kilometer bis zum Aussichtsturm. Ich mache eine Hochrechnung und sehe David nach dem Schach schon alleine vor der Haustüre stehen. Die Zeit für eine Turmbesteigung nehmen wir uns dann aber und geniessen die tolle Aussicht. Leider ist es etwas dunstig und so kommt das Alpenpanorama nicht so zur Geltung. Schön war es trotzdem.

Aussichtsturm Pfannenstiel. 174 Stufen. 33m Plattformhöhe

 

Ausblick auf den Zürichsee

Remo zählt bei Abstieg die Treppentritte von Plattform zu Plattform und wir rechnen nachher aus, wieviele Stufen der Turm hat. Der zweite Kilometer geht nochmals etwas zäh, dann findet Remo den Wandermodus und nun geht auch mein Marschplan langsam wieder auf. Es geht auch etwas einfacher, da wir den höchsten Punkt der Strecke nun bereits passiert haben und es tendenziell ab jetzt runter geht. Allerdings hat es natürlich auch immer wieder Gegenanstiege drin.

Höhenprofil Etappe 6 Pfannenstiel – Zürich Zoo

Das nächste Zwischenziel ist Forch. Bis dort geht es abwechselnd durch Wälder und über Wiesen. Während vom Pfannenstiel vor allem der Zürichsee sichtbar war, sehen wir nun im Osten auf den Greifensee runter. Wir kommen gut vorwärts, sind zufrieden und geniessen den Tag.

Richtung Forch

 

Forch, oberhalb des Greifensees

In Forch treffen wir dann wieder auf die Zivilisation, als wir das Dorf durchqueren. Beim Bahnhof wird gerade eine Wechselstelle für die Sola-Staffette eingerichtet. Die Läufer sollten in rund einer Stunde hier durchkommen. Wir haben rund einen Drittel der Strecke geschafft und es geht wieder ein paar Höhenmeter aufwärts.

Als nächstes kommen wir am Wehrmänner-Denkmal vorbei. Dieses steht seit 1922 hier und erinnert an die gefallenen Schweizer Soldaten im 1. Weltkrieg. Es waren damals rund 3000 Männer im Aktivdienst gefallen, obwohl keine Kampfhandlungen in der Schweiz stattgefunden haben. Die meisten starben an Krankheiten, vor allem an der Spanischen Grippe, welche zu dieser Zeit grassierte.

Wehrmännerdenkmal oder auch Forchdenkmal

Nächstes Thema ist die Mittagsrast. Remo verlangt nach einer Pause. Ich will aber mindestens die Hälfte der Strecke absolviert haben, bevor wir eine grosse Pause machen. So vereinbaren wir, dass wir nach 8.5 Kilometern nach einem schönen Rastplatz Ausschau halten. Es geht wieder durch Wälder bis wir in Zumikon zum Golfplatz des Golf & Country Club Zurich kommen. Der Golfplatz wird gerade saniert und wurde von den Unwettern anfangs Jahr anscheinend stark getroffen.

Wir sind gut vorwärts gekommen und haben mittlerweile die Hälfte der Strecke geschafft. Wie Remo versprochen suchen wir einen Platz zum Essen. Genau bei Kilometer 9 finden wir dann am Rand des Golfplatzes eine bequeme Sitzbank im Schatten. Eine Packung Chips verschwindet in unseren Mägen. Es gibt gesünderes, aber wir haben uns das verdient. Im Schatten wird es dann kühl, da wir genau in der Bise sitzen. Gute Voraussetzungen, um nicht zu lange sitzen zu bleiben.

Wir kommen weiterhin gut voran und treffen auch wieder auf die Sola-Strecke. Immer noch keine Läufer in Sicht. Dann kommen wir an den Wehrenbach und folgen diesem bis zur Trichtenhauser Mühle. Diese Strecke gefällt uns wieder sehr gut. Und genau solche Strecken machen die Faszination dieses Projekts aus. Man entdeckt wunderschöne Stellen der Schweiz, an welche man sonst nie gekommen wäre.

Am Wehnerbach

 

Am Wehnerbach

Remo findet es anscheinend so schön hier, dass er richtig ins Tagträumen kommt und wir ihn etwas anstupsen müssen, damit wir vorwärts kommen. Spannend für mich ist, dass wir nur irgendwelche 6 Kilometer vom Bahnhof Zürich weg sind und das Gefühl haben wir sind weit weg in der unberührten Natur.

Unser Träumer

Dann kommt nochmals eine „Zivilisationspassage“ durch Witikon. Inklusive Sirenengeheule, Hauptstrassen-Überquerung und Samstag-Nachmittag-Kinderfussball (mit Elternkommentaren „Gib ändlich dä Pass, Kevin Elias!!!“) auf dem Sportplatz.

Direkt nach dem Sportplatz geht es dann nochmals einem Bach entlang. Offziell ist es der Stöckentobelbach, inoffziell der Elefantenbach. Wir haben 14 Kilometer geschafft und es fehlen somit nur noch drei. Wir versuchen Remo mit einer versprochenen Glace am Ziel zu ködern, was gar nicht schlecht funktioniert.

Am Elefantenbach

Ein letzter Anstieg erwartet uns noch. Vorbei am Restaurant Degenriedwald hoch zum Dolder. Wir kommen an der ersten Erdbebenwarte der Schweiz vorbei, welche hier 1922 mitten im Wald, abseits der städtischen Erschütterungen erstellt wurde. – Die Kilometer werden immer weniger und wir setzen uns zum Ziel, den Marsch unter 4 Stunden zu beenden. Den Wald verlassen wir dann bei den Dolder Sportanlagen. Ab hier geht es in ein paar Minuten flach rüber zur Tramstation Zürich Zoo.

Dolder Kunsteinsbahn im Sommer

Vor dem FIFA-Hauptsitz haben ein paar friedliche Aktivisten ein paar Protestplakate wegen Korruption aufgehängt. Bei der Sportanlage Fluntern wird auch eine Wechselzone für die Sola-Staffette eingerichtet. Wir lassen uns aber nicht mehr ablenken und schaffen es nach 3:58h Marschzeit genau aufs 6er-Tram zum Hauptbahnhof. Wieder eine schöne Etappe abgeschlossen!

Sportanlage Fluntern mit Wechselzone für die Sola-Staffette

Ausblick

Vom Pfannenstiel geht es nach Rapperswil, dann über den Seedamm nach Pfäffikon und weiter über den Etzel nach Einsiedeln. Der Zeitpunkt, „Team“ und Etappenlänge sind noch nicht klar. Bis Pfäffikon kenne ich die Gegend ein wenig. Ich freue mich vor allem auf den Etzel und die weitere Route, da ich dort viel Neuland betreten werde.

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