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Mountainman 2014 – Oder heisst es „Mudman“?

Vor dem Rennen
Die Ausgangslage ist klar. Auf dem Pilatus warten die 3 restlichen UTMB-Qualipunkte auf mich. Vom Eiger Ultra Trail (EUT) habe ich mich körperlich gut erholt und keine Beschwerden mehr. Mein Selbstvertrauen nach dem erfolgreichen EUT-Finish ist riesig und irgendwie beschleicht mich auf einmal das Gefühl, dass der Respekt vor dem Mountainman etwas fehlt. Könnte sich das allenfalls rächen? – Zeitlich möchte ich den Lauf unter 14 Stunden finishen. Das Zeitlimit liegt bei 16 Stunden. Wichtig ist aber einfach, dass ich am Schluss auf der Rangliste stehe und die Quali-Punkte zählen!
Logistisch habe ich dank Kollegin Doris optimale Bedingungen. Am Freitag Abend parkiere ich mein Auto in Alpnachstad und hole die Startunterlagen ab. Doris holt mich ab und ich bekomme Top-Verpflegung und Unterkunft in Stans. Der Abend ist kurzweilig und interessant und das Rennen irgendwie immer noch weit weg.
Die Nacht dann wie immer etwas unruhig. Irgendwie realisiere ich, dass 80km und 5000 positive und fast gleich viele negative Höhenmeter, halt doch erst gelaufen werden müssen. Um 4:15 Uhr geht der Wecker. Ich mache meine üblichen Vorbereitungen und entscheide mich nach Konsultation der Wetterprognosen, mich eine Schicht wärmer anzuziehen. Diese Entscheidung sollte sich später schon mal als richtig herausstellen. Mit dem Doris-Taxi geht es dann zum Bahnhof, wo um 5:24 Uhr der Zug nach Engelberg fährt. Ich geniesse die Fahrt und höre den Diskussionen und Berichten der zahlreichen anderen Läufern zu.
 
Bei der Talstation gebe ich meine Sporttasche ab, welche dann auf den Pilatus transportiert wird. Nach Trübsee hoch fahre ich im Gondeli mit Anita Lehmann, welche rund 12 Stunden später als Siegerin und somit Schweizermeisterin ins Ziel laufen wird. Es ist feucht und kalt und neblig und macht noch nicht wirklich an zum laufen! Ich ziehe mir die Handschuhe und die Kappe an. Dann geht es zum Start, wo ich mich noch kurz mit meinem ehemaligen Arbeitskollegen Tinu Jost unterhalten kann. (Vor ungefähr 10 Jahren wollte ich mal mit ihm trainieren. Unser Tempo hat super harmoniert. Leider war es bei mir die Pace für einen 12-Minuten-Lauf, bei ihm für einen Long-Jog. So bin ich dann nach rund 3km einsam auf einer Sitzbank zurückgeblieben). Heute werde ich ihn gleich nach dem Start ziehen lassen!
Vor dem Startschuss werden wir nochmals auf die glitschigen Terrainverhältnisse hingewiesen. Für einmal sicher keine übertriebene Warnung.
 
Vor dem Start. 6:45 Uhr. Trübsee.
Trübsee – Jochpass
Statt einem Startschuss wird eine übriggebliebene 1. August-Rakete in den Himmel geschossen. Das Feld setzt sich in Bewegung und es geht knapp einen Kilometer über die Ebene, bevor der Anstieg zum Jochpass beginnt. Mir fehlt die Gelassenheit und ich komme irgendwie ins Rennfieber. Der Puls ist schon in den 170er und ich orientiere mich viel zu stark an den anderen Läufern, statt mein eigenes Tempo zu laufen. – Das ist nicht gut in einem Ultra-Trail.
Kolonne zum Jochpass
Bergauf dann die übliche Karawane kurz nach dem Start. Mein Puls ist immer noch zu hoch. Da es nur rund 450Hm sind, habe ich das Gefühl, ich verheize mich doch noch nicht total. Nach rund 45 Minuten ist dieser erste Anstieg gemeistert und es wird auch gleich klar, dass der Wetterbericht mit der Schneefallgrenze um 2‘000m recht hatte. Leichter Graupel, tiefe Wolken, keine Aussicht!
 
Ankunft Jochpass. Das Feld hat sich bereits auseinandergezogen.
 
Jochpass – Planplatten
Während ich mir die EUT-Strecke minutiös eingeprägt hatte, weiss ich heute nur im Groben, was mich erwartet. Die eingeschränkte Sicht erschwert zudem die Orientierung und so konzentriere ich mich einfach auf die nächsten paar Meter. Das ist bald auch notwendig, denn im ersten Downhill, wird es zum ersten Mal rutschig. Vor mir flucht ein Läufer über die Verhältnisse. – Da ich mich selber für das Rennen angemeldet habe, darf ich mich nicht beschweren. Ich versuche einfach auf den Beinen zu bleiben und vorwärts zu kommen. Die Zeit spielt mir keine Rolle, nur der Finish zählt. Eine Verletzung bereits nach 5km wäre verheerend.
Am Tannalpsee. – Fischen wäre auch eine friedliche Outdoor-Sportart!
 
Hoch über dem Engstlensee geht es Richtung Tannalp. Die Strecke ist flüssiger als der EUT, nur die Nässe bremst. Das Feld hat sich mittlerweile auseinandergezogen und mein Rennfieber ist auch weg. Auf der Tannalp sind dann schon 10km absolviert. Ich mache eine kurze Pinkelpause, auch das muss mal sein. Dann geht es weiter Richtung Planplatten. Die Strecke bleibt weiterhin interessant und führt teilweise über tolle Grate. Technisch gut laufbar, wenn es nicht sumpfig ist. Rechts unten die Melchsee-Frutt, da war ich noch nie, habe es aber gleich erkannt. Trail-Running bildet! Im Gegensatz zum Geografie-Unterricht bleibt das Wissen auch viel besser hängen, da es mit etwas Schweiss und Schmerz ins Hirn gebrannt wird.
Auf der Planplatten war ich auch noch nie. Aus der Werbung bringe ich diese mit Sonnenterrasse und herrlicher Aussicht in Verbindung. – Die heutige Realität sieht anders aus. Sie besteht aus einem Verpflegungsposten mit einigen durchgefrorenen Helfern. Die Aussicht ist gleich Null, der Wind empfindlich kalt. Ich merke erst, dass dies bereits die Planplatten war, als die Wanderwegweiser nach hinten zeigen.
 
Planplatten – Brünig
Ich versuche möglichst wenig stehen zu bleiben und verpflege mich deshalb unterwegs. Bei den Posten lade ich den Abfall ab und fasse neue Gels und ein Stück Brot oder Banane. Das Wetter ist nicht sehr durstig, ich versuche aber trotzdem möglichst viel zu trinken. Zwischendurch werfe ich Magnesium-Pulver ein, um der Krampfbildung vorzubeugen.
Ich weiss nicht, wie viele Weidezäune ich dieses Jahr schon passiert habe. Nie habe ich einen Stromschlag abbekommen. – Bis heute. Alle guten Dinge sind drei. Und so hole ich dann heute auch gleich dreimal einen kurzen Input vom Viehhüter.
Bei Käserstatt ein paar Meter Geborgenheit, da die Strecke mitten durch die Seilbahnstation führt. Dann folgt der Anstieg zum Gibel. Diesen Punkt habe ich mir gemerkt, da nachher der 1‘100Hm Downhill zum Brünig folgt. Kurz vor dem Gibel überhole ich den „flucht-nach-5km-wegen-Dreck“-Läufer, welcher mit Beinkrämpfen stehen bleibt. Tja, negative Gedanken bringen in einem Ultra (oder auch allgemein) einfach nicht viel. Eine nette Läuferin kümmert sich um ihn und ich ziehe weiter.
Der Downhill zum Brünig hat es dann schon in sich. Gut laufbare Naturstrassen wechseln sich ab mit Dreck-Rutschbahnen. Zwischendurch habe ich das Gefühl, die Kuhfladen bieten am meisten Grip. Meine „Komperdell Carbon Ultralight Vario 4“-Stöcke retten mir wieder mal den Arsch. Ich weiss nicht, wie ich ohne diese durch den Matsch balancieren könnte. Ich denke: „Diese Stöcke haben sich in den letzten Monaten wirklich amortisiert.“ – Ein folgenschwerer Gedanke wie sich herausstellen sollte. Gedanken schaffen Wirklichkeit!
 
 
Die nette Läuferin vom Gibel hat zu mir aufgeschlossen und wir laufen bis fast zum Brünig gemeinsam. Bergab habe sogar ich Luft zum plaudern. Sie wohnt lustigerweise ganz bei mir in der Nähe. Beim letzten Berglauf hat sie sich geschworen, nie wieder so im Matsch/Dreck zu laufen. (Für mich tröstlich, dass auch andere Läufer unter temporärem Gedächtnisverlust leiden und sich trotz irgendwelchen Schwüren während dem Rennen, wieder für das nächste anmelden). Es ist ihr erster Ultra-Marathon und ich finde, sie hat es tiptop getroffen. Heute kommt der Adventure-Faktor definitiv nicht zu kurz!
Auf dem Brünig bin ich super zufrieden. Ich fühle mich gut und trotz misslichen äusseren Bedingungen, bin ich rund 45 Minuten früher als geplant hier. Ein Betreuer drückt mir gleich meinen Dropbag in die Hand. Top-Service. Ich glaube, das Wetter wird am Nachmittag besser und entscheide am Oberkörper trockene Sachen anzuziehen und die Handschuhe im Rucksack zu verstauen. Dann Rucksack mit Gels auffüllen. Selfie-Foto knipsen lassen (Ist es ein Selfie, wenn man es nicht selber macht?). Und weiter.
 
Auf dem Brünig: Shirt gewechselt – Stimmung gut
Endlich wieder mal auf der Brünig-Passhöhe. Früher war das der höchste Punkt unseres Sonntagsausflugs. Heute ist es der tiefste Punkt des Rennens.
 
Brünig – Schönbüel
Die Lebensweisheit „Wenn es runter geht, geht es einmal auch wieder hoch“, gilt natürlich auch bei Ultra-Marathons. Und so geht es vom Brünig gleich wieder 1‘100Hm hoch nach Schönbüel. (Nur dass ich es erwähnt habe: Da war ich auch noch nie). Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn es im Leben aufwärts geht, fühlt es ich einfacher an, als wenn es hier aufwärts geht.
Nun sind wir ungefähr bei halber Strecke. Ab hier liefere ich ein Hase-Schildkröte-Rennen mit Peter. Beim Brünig-Verpflegungsposten habe ich ihn überholt, als er die Schuhe gewechselt hat. Nun im Aufstieg überholt er mich wieder. Beim nächsten Verpflegungsposten überhole ich und so weiter und so fort. Der Hase (Jahrgang 1962) gewinnt schlussendlich mit vier Minuten Vorsprung. Die Schildkröte hat noch 15 Jahre Zeit, um ein Hase zu werden!
Es ist nun nach Mittag und ich überhole einige Wanderer, die sich vom Wetter nicht abhalten lassen. Mein erster Gedanke: „Nein, die machen das wirklich freiwillig!“. Der Blick auf den Brienzersee bis Interlaken entschädigt und holt mich in die Realität zurück. Ich mache das ja auch freiwillig. Den Eiger sieht man heute nicht. Aber die Erinnerung, dass ich vor vier Wochen auf der anderen Seite des Brienzersees durch die Berge geschlichen bin, heitert mich auf. Und heute funktionier es ja tiptop. Noch keine Krämpfe, Füsse, Beine, Ausrüstung, Verpflegung alles in Ordnung! – Dann nach 6h15‘ das 40km Schild. Halbe Strecke! Ab jetzt läuft der Zähler rückwärts.
 
Brienzersee – Interlaken – Thunersee (hinten)
Beim Verpflegungsposten Schönbüel glaube ich, das Gröbste überstanden zu haben und gönne mir ein Stück Schoko-Kuchen. Dieser ist so gut, dass ich fast nochmals zurück laufe um ein zweites Stück zu holen.
 
 
Schönbüel – Langis
Das Wetter bessert sich leider nicht wirklich und teilweise ist es empfindlich kalt. Mir geht es aber gut und ich bin in Angriffslaune. Auch ein kleiner Ausrutscher im Downhill Richtung Glaubenbielen bremst mich nicht. – Leider. – Beim zweiten Ausrutscher falle ich auf den rechten Stock. Dass ich diesen als amortisiert betrachtet habe, nimmt er anscheinend persönlich. Mit einem trockenen Knacken bricht er in zwei Teile. Shit happens! – Meine Angriffslust ist nun augenblicklich therapiert! Zur Strafe darf ich den defekten Stock nun noch 5km (1 Stunde) bis zum nächsten Kehrichtsack auf dem Glaubenbielen tragen.
 
Materialbruch
Das Höhenprofil sieht ab hier bis zur Lütoldsmatt ziemlich unspektakulär aus und erinnert an meine Jura-Trainings. Auf der Karte kann man aber viele kleine blaue Linien erkennen. Das sind Moorlandschaften. Und im August 2014 ist das eine ziemlicher „Moorerei“. Mit nur mehr einem Stock geht es nicht gerade einfacher und es ist ziemlich zermürbend. Irgendwann habe ich keine Lust mehr und der übliche innere Dialog geht los: „Ich höre auf. – Gut, was mache ich dann? – Ich reiss mir die Startnummer runter und laufe weiter bis zum nächsten Posten. – Okay, dann kann ich ja die Startnummer auch dran lassen und zum nächsten Posten laufen. – Okay, ich mach doch noch weiter!“
 
Wo setze ich den nächsten Schritt?
Beim Verpflegungsposten Sattelpass läuft die „nette Läuferin“ vom Brünig-Downhill wieder von hinten auf. Ich freue mich sie zu sehen und denke, dass sie vor mir auf dem Pilatus stehen wird. Bis zum Langis laufen wir dann noch ein Stück zusammen und nachher gibt es ebenfalls ein „Hase-Schildkröte-Rennen“ bis zum Pilatus. Diesmal darf ich mal der Hase sein.
Das Langis kenne ich noch von den Töfftouren vor 15 Jahren. Schön wieder mal hier zu sein. Leider gibt es kein Cola an diesem Verpflegungsposten und so mache ich mich sofort auf die letzten 20km.
Langis – Lütoldsmatt
Kaum bin ich 50m marschiert beginnt es zu regnen. Diesmal ziemlich stark und ich gebe die Hoffnung auf eine Wetterbesserung heute auf. Deshalb halte ich an und meine Regenjacke kommt zu ihrem ersten richtigen Einsatz. Ich ziehe auch gleich wieder die Kappe an und die Handschuhe stecke ich vorsichtshalber schon mal ins Aussenfach. Ich hätte sie auch gleich anziehen können, denn es wird nun so kalt, dass fünf Minuten später, zwei Wanderinnen bitte, mir die Handschuhe von hinten rauszugeben. Das machen sie dann auch gerne und ich fühle mich gleich viel wohler.
 
 
Was kann man sonst noch machen, an so einem verregneten Samstag? – Zum Beispiel heiraten! Kurz nach dem Langis laufe ich mitten durch einen Hochzeits-Apéro im Regen. Ich frage mich, was bei diesem Wetter schlechter ist. Trail-Running oder Hochzeit. Ich entscheide mich für Hochzeit. Trail-Running ist immer besser!
Aufgrund der Terrainverhältnisse, wurde die Streckenführung entschärft und wir müssen nicht über den Schlierengrat. Das heisst die nächsten paar Kilometer geht es ziemlich flott auf Asphalt- und Naturstrassen. Ich habe Freude, dass ich nach rund 65km immer noch im Laufschritt über die Flachstücke traben kann.
Zwischendurch habe ich das Gefühl, dass ich von der Strecke abgekommen bin. Ich sehe weder vor mir, noch hinter mir andere Läufer. Die Strecke ist hier auch nicht sehr streng markiert. In einem schlammigen, nebligen Waldstück komme ich mir mit meinem einzelnen Stock ein bisschen vor wie Hape Kerkeling auf dem Jakobsweg.
 
Der Pilatus ist noch weit weg.
Dann kommt die 10km-Tafel. Freude herrscht! – Allerdings geht es immer noch bergab und mir wird bewusst, dass ich jeden dieser Meter wieder hochgehen muss. Leider habe ich das Blatt mit dem Höhenprofil auf dem Brünig liegen lassen und ich hab mir nicht eingeprägt, wie hoch der Anstieg zum Pilatus ist. Ich bin der Meinung es müssten so 600 – 700Hm sein. Andererseits steht hier auf einem Wegweiser eine Höhe von 1180m und ich bin sicher, der Pilatus ist mehr als 2000m und somit wäre der letzte Anstieg so 900 bis sogar über 1000Hm.- Ich realisiere, dass noch ein richtiges Stück Arbeit vor mir liegt.
 
Lütoldsmatt – Pilatus 
Dann beginnt der Anstieg. Die Sonne kommt nun endlich hervor und ich bekomme richtig warm. Soll ich die Jacke ausziehen? – Ich habe keine Lust und lasse es zum Glück bleiben. Bald komme ich in den Wald und sobald ich im Schatten bin, wird es wieder frisch. Der Tag neigt sich langsam zur Neige.
Die 5km-Tafel steht am Wegesrand. Es zählen aber nicht mehr die Kilometer, sondern nur noch die Höhenmeter. Weiter vorne sehe ich, wie Peter einen anderen Läufer überholt. Den will ich auch noch schnappen. Dann die letzte Verpflegungsstation bei der Fräkmünt. Der Läufer vor mir hält nicht an. Ich nehme das letzte Gel und spüle mit einem Becher Cola. Ich frage nach den Höhenmetern. Die Antwort: „Noch rund 500. In knapp einer Stunde bist du oben, wenn du zügig gehst!“ – Meine Uhr zeigt 19:06 Uhr. Ich bin seit 12h 20‘ unterwegs. Also, bringen wir das Ding zu Ende.
 
Dort oben ist das Ziel
Meinen verbleibenden Stock setze ich abwechselnd links und rechts ein. So geht es Meter um Meter aufwärts. Ich überhole den Läufer vor mir bei der letzten Alphütte.  Noch rund 400 Höhenmeter. Auf dem Pilatus brennen bereits die Lichter und ich kann den Speaker am Ziel hören. Ich kann auch einige Läufer beobachten, wie sie sich durch die letzten Serpentinen hochziehen.
 
Der Blick hoch zum Pilatus
Dann das letzte kurze Flachstück. Ein Fotograf „lauert“ uns dort auf. Noch 250 steile Höhenmeter. Mir geht es gut und ich habe noch Energie. Ich schaue auf die Uhr. Tatsächlich, es ist noch keine Stunde vergangen und ich kann vor 20:00Uhr im Ziel sein. Das spornt mich an. Ich kann nun die Namen verstehen, welcher der Speaker beim Zieleinlauf runterliest. Dann bin ich oben. Vereinzelte Zuschauer klatschen, als ich über die Betontreppen zum Zielbogen hochsteige. Die letzten Meter im Laufschritt. 13 Stunden, 11 Minuten, 17 Sekunden. – Es ist vollbracht! Ich habe meine Saisonziele erreicht! Ich kann mich Ende Jahr für den Ultra Trail Mont Blanc bewerben! Yesssssssssssssss!
Im Ziel zeigt sich ein Regenbogen. Wenn das kein Zeichen ist!
Fazit
Der Mountainman ist ein super Lauf. Schöne Strecke, gut organisiert, gute Stimmung. Durch die nassen Terrainverhältnisse war es halt manchmal etwas wie am „Survival Run“. Das muss man aber in Kauf nehmen, sonst läuft man besser Stadtmarathons.
Wie in jedem Ultra hatte ich meine Tiefpunkte. Schlussendlich war aber der Finish nie ernsthaft gefährdet. Ich laufe solide, aber einfach noch zu langsam. Mit regelmässigerem und intensiverem Training, kann ich hier sicher noch einiges herausholen.
Stolz bin ich auf meinen Muskelkater. Der ist nämlich sehr ausgewogen (Arschbacken, Oberschenkel vorne und hinten, Waden) und auch total symmetrisch (links/rechts). Ich glaube die Dehn- und Kräftigungsübungen der letzten Wochen zahlen sich langsam aus. Alles gleichmässig belastet, nichts total überbelastet!
Die Ausrüstung war wieder tiptop. Nur der Trabuco 2-Laufschuh macht mir Druckstellen auf dem Rist, welche ich dann noch mehrere Tage spüre. Hier muss ich einen besseren Schuh für lange Strecken finden.

Das läuferische Selbstvertrauen ist nochmals gewachsen und ich freue mich riesig auf den Sardona Trail Halbmarathon, welchen ich mit meinem Studienfreund Steff Zweifel gemeinsam laufen werde. Just for fun!

Hase und Schildkröte

 


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