The Waye – Was nachher geschah – Die Lehren

Nach dem Zieleinlauf gings sofort unter die Dusche. Dann ab zum Auto und nach Hause. Nachdem ich Markus kurz vor 2200 abgeladen hatte, hole ich mir noch ein BigMac-Menü (Treppensteigen ist nun eine Herausforderung). Zu Hause habe ich keine Energie mehr zum auspacken und werfe alle feuchten und verschwitzten Sachen auf einen Haufen im Wohnzimmer.

Lehre 1: Wenn Du nach dem Wettkampf keine Lust mehr hast, Deine Sportsachen zu waschen oä., dann deponiere sie nicht dort, wo Deine Ehefrau nach dem Aufstehen direkt drüberfällt. Sobald der Schreck, über einen nassen toten Hund gefallen zu sein, vorbei ist, gehen die Diskussionen los.

Ich schlafe recht unruhig und habe schmerzen an verschiedenen Stellen meiner Beine. Ich schwitze stark und habe das Gefühl, der Körper arbeitet die Abfallstoffe aus meinen Muskeln raus. Am Morgen ist mein Urin ziemlich dunkel. Ich denke ich habe während dem Lauf zu wenig getrunken.

Lehre 2: Auch bei kühler Witterung genügend Flüssigkeit aufnehmen.

Der Tag danach. Ich habe Schmerzen in den Oberschenkeln und zwischen Fussgelenken und Schienbeinen. Ich trinke andauernd und habe Lust auf ein grosses Mittagessen. So gehen wir in den Bären nach Holziken. Das Essen ist sehr gut, das lange sitzen aber nicht gerade förderlich für meinen Zustand. Am Abend mache ich mit David eine Velotour. Die Bewegung tut sehr gut.

Lehre 3: Auslaufen. Die Regeneration wird gefördet, wenn die Muskeln bewegt und durchblutet werden. Ein Spaziergang oder etwas Velo fahren!

Ich studiere die Rangliste und unsere Zeiten. Da gibt es für mich noch viel Optimierungpotential nach vorne. Ich hatte vor dem Rennen einen Zeitplan aufgestellt. Diesen haben wir bis nach der 4. Etappe praktisch auf die Minute eingehalten. ich habe dann aber auf der 5. und 6. Etappe über 30 Minuten versemmelt. Ich denke körperlich hätte ich mehr leisten können, mental war ich aber dazu nicht bereit.

Lehre 4: Bei Ultramarathons wird 50% mit den Beinen und 50% mit dem Kopf gelaufen. Beides muss trainiert sein.

Zwei Tage danach: Die Schmerzen lassen nach, das Grinsen im Gesicht bleibt. Höhepunkt des Tages: Ich konnte eine Treppe runtersteigen, ohne mich am Geländer zu halten. Da kommt mir eine Episode aus der Dusche in den Sinn. Ich habe dort einen Bekannten getroffen. Er hat gefragt, ob ich schon viele solche Sachen gemacht habe. Ich habe geantwortet: „Nein, das war das erste Mal“. Er: „Das ist nicht so gut.“ Ich: Wieso?“ (Im Hinterkopf: „Der denkt sicher, als Anfänger sollte man es kleiner angehen“) Er: „Weil Du nicht mehr aufhören kannst, wenn du mal begonnen hast.“

Lehre 5: Solche Sachen können süchtig machen. (Wie bringe ich meiner Frau meinen Plan vom Luzern-Marathon bei?)

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